Aleview- Reise nach London


Das Projekt Aleview hat die erste Halbzeit mit einem Austausch beendet. Die Fahrt nach London bildete den Abschluss eines Jahres mit monatlichen Zoom Meetings, Referaten und Themen zur alevitischen Identität in den beiden Gesellschaften. In diesem Jahr haben wir uns mit dem alevitischen Leben in Deutschland und Großbritannien befasst. Um das erarbeitete auch zu erleben, reisten die Teilnehmer:innen nach London, um dort fünf Tage gemeinsam zu verbringen. Vertreten waren junge Menschen aus England, Schottland und Deutschland. Nach dem Ankommen merkte man, wie alle sich auf die gemeinsame Zeit freuten und durch die Zoom Meetings gab es von Anfang an keine Scheu voreinander – man verstand sich richtig gut. Am ersten Tag stand neben einem Essen auf einem Food Market und lustigen Kennenlernspielen auf einer Grünfläche gleich neben der  Tower Bridge nicht viel an.

Podiumsdiskussion zum Thema „Repräsentation von Alevitischen Jugendlichen in Europa

Tag zwei  startete mit einer Schnitzeljagd durch London. Es gab 15 Stationen, die es zu entdecken galt.  ZIel war die Alevitische Gemeinde Wood Green. Dort gab es leckeres Essen und ein World Café zu Themen wie Migration, Verbandsstrukturen und das Alevitentum. Am Abend ging die Reise weiter zur Föderation der Britischen Alevitischen Gemeinden in Enfiled. Dort fand eine Podiumsdiskussion statt, die das Thema „Repräsentation von Alevitischen Jugendlichen in Europa“ behandelte. Neben Ali Arslan und Özge Erdoğan, die beide Teil des Orgateams waren, nahmen Dr. Ümit Çetin (Soziologie Dozent an der University of Westminster) und Ergin Erbil (Stadtratsmitglied von Enfield) teil. Nach einer informativen und spannenden Diskussion ging es wieder in Richtung Hostel. Dort angekommen, entschieden wir uns gemeinsam den Abend wieder an der Tower Bridge zu verbringen.

Sightseeing muss sein

Am dritten Tag stand das große Sightseeing an. Wir hatten schon vorab entschieden, entweder an einer klassischen Tour mit Orten wie z.B. London Eye und Buckingham Palace oder einer alternativen Tour mit Halt am Camden Market und Primrose Hill teilzunehmen. Die zwei Gruppen trafen sich erst am Abend nach vielen tollen Erlebnissen und über 30.000 Schritten wieder im Hostel. Doch die Anstrengung des Tages hielt uns nicht davon ab auch am Abend noch gemeinsam in eine Tanzbar zu gehen und Spaß zu haben.

Muhabbet im Cemraum zu den Klängen von Bağlamas und Tenbûrs

Am letzten Tag hatten wir bis 14 Uhr Zeit, in kleinen Gruppen das zu machen, wonach uns war. Einige gingen auf eine zweite Sightseeing- Tour, andere blieben im Hostel und Umgebung, um sich etwas zu erholen. Anschließend trafen wir uns im Cemevi in Wood Green und haben uns nach Warm Ups in Gruppen gegenseitig zu verschiedenen Fragen interviewt. Nach den Interviews fand ein Muhabbet im Cemraum der Gemeinde statt. Ali leitete dieses Muhabbet mit zwei weiteren Gemeindemitgliedern und ihren Bağlamas und Tenbûrs. Es gab einen Austausch zu den Klängen, den Inhalten und den Bedeutungen des Gesungenen. Außerdem drehten wir auch gemeinsam ein Semah, um das Muhabbet abzuschließen. Am Abend gab es die Option an einem Festival in Enfield teilzunehmen, oder zurück in die Innenstadt zu fahren und dort etwas zu unternehmen. Am Abend trafen wir uns alle wieder an der Tower Bridge, spielten Werwolf und ließen den letzten gemeinsamen Abend ausklingen.

Nächstes Treffen in Deutschland

Tag vier war dann nur noch für die Evaluation angedacht. Außerdem sollte man noch jeder Person einen kleinen Satz auf ein Porträt schreiben, das am ersten Tag gezeichnet wurde.  Dies sollte uns nochmal an die tolle Zeit und die tollen Menschenerinnern, die wir kennengelernt haben. Nach einem letzten gemeinsamen Essen verabschiedeten wir uns voneinander. Es waren fünf Tage voller Spaß, neuer Erfahrungen und Freundschaften, die nächstes Jahr in Deutschland, beim zweiten Austausch, sicher noch einmal weiter gestärkt werden.