Viele alevitische Jugendliche in Deutschland haben Angehörige und Bekannte im Erdbebengebiet

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Bundeskonferenz des Bund der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland e.V. (BDAJ) bietet Raum für Austausch und Verarbeitung. Großer alevitischer Bevölkerungsanteil in der Südtürkei rund um die vom Erdbeben besonders stark betroffenen Provinzen Maraş, Malatya, Adıyaman und Antep.

Köln, 1. März 2023. Die Bundeskonferenz des Bund der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland e.V. (BDAJ) am 4. und 5. März 2023 im Bezirksrathaus Köln-Chorweiler steht in diesem Jahr unter besonderen Vorzeichen: In der vom Erdbeben stark betroffenen Provinz rund um Maraş, Malatya, Adıyaman und Antep haben viele in Deutschland lebende alevitische Jugendliche Angehörige und Bekannte. So wird auf der jährlich stattfindenden Bundeskonferenz des Kinder- und Jugendverbandes in diesem Jahr neben der politischen Meinungsbildung und der Beschlussfassungen bei den mehr als 250 Teilnehmenden aus 81 Mitgliedsverbänden der Austausch und die Verarbeitung über die Ereignisse in der Türkei und Syrien im Vordergrund stehen.

„Wir können und wollen nicht zur Tagesordnung übergehen“, berichtet Bundesvorsitzende Helin Tufan. „Zahlreiche der Kinder und Jugendlichen, deren Interessen wir in Deutschland vertreten, haben Familie und Bekannte in der vom Erdbeben besonders stark betroffenen Region. Es zählt auch zu unseren Aufgaben, jungen alevitischen Menschen ein Forum zum Austausch von Ängsten und Erfahrungen zu bieten. Dass unsere Bundeskonferenz einmal als Plattform dazu dienen würde haben wir und nicht gewünscht, aber es ist wichtig.“

Jugendliche, denen die Ereignisse in der Türkei und Syrien zu schaffen machen, können sich unter seelsorge@bdaj.de an die Jugendseelsorgerin Dilara Malkoc wenden. Sie hat immer ein offenes Ohr und kann eine Stütze in schweren Zeiten sein.

Der Bund der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland (BDAJ) e.V. versteht sich als alevitisch-demokratischer Arbeiter*innenjugendverband und vertritt als eigenständige Jugendorganisation der Alevitischen Gemeinde Deutschland K.d.ö.R. die Interessen von rund 78.000 Kindern und Jugendlichen in 130 Mitgliedsvereinen und elf Bundesländern.

Das Alevitentum ist eine eigenständige und in Deutschland anerkannte Religionsgemeinschaft mit anatolischen Wurzeln. Weltoffenheit, Toleranz und Humanismus sowie das strikte Veto gegen religiösen Fundamentalismus und Nationalismus sind wesentliche Eckpfeiler. In der Türkei gibt es rund 14 Millionen Menschen alevitischen Glaubens. Seit Jahrzehnten kämpfen sie gegen Diskriminierung. In Deutschland leben ungefähr 800.000 Alevit*innen.

Der BDAJ betätigt sich in den Bereichen Interessenvertretung, außerschulische Bildungsarbeit und Freizeitgestaltung. Besonders die Motivation der Jugendlichen zu kritischem Denken und Handeln sowie zur demokratischen Mitgestaltung aller gesellschaftlichen Lebensbereiche spielt in der Arbeit des Kinder- und Jugendverbandes eine wichtige Rolle.

Ziel ist es, dass junge alevitische Menschen sich als gleichberechtigten Teil der deutschen Gesellschaft wahrnehmen und an dieser in den verschiedensten Bereichen partizipieren. Der BDAJ leistet aktive Antirassismusarbeit und tritt jeder Ideologie der Ungleichwertigkeit entschieden entgegen.

Der Sitz der Bundesgeschäftsstelle des Bund der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland ist
in Köln.

Für die Erdbebenopfer hat die Alevitische Gemeinde Deutschland K.d.ö.R. hat eine Spendenaktion gestartet: IBAN: DE46 3806 0186 6401 4060 32, BIC: GENODED1BRS, Volksbank Köln
Bonn, Verwendungszweck: Spende Erdbeben Türkei 2023 /Name/Adresse.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Özge Erdoğan, Geschäftsführerin Bund der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland e.V.
E-Mail: oezge.erdogan@bdaj.de, Telefon: 0221-94 98 56-42, Mobil: 01520 5222836

Hier könnt ihr die Pressemitteilung als PDF herunterladen