Positionierungsantrag: Klimawandel und Klimaschutz
Klimawandel – Theoretische Hintergrund
Der Klimawandel ist ein Thema, die seine Aktualität nicht verliert und nie verloren hat. Er wird jedoch in der aktuellen Zeit immer mehr in den gesellschaftlichen und politischen Debatten thematisiert. Gründe sind unter anderem Bewegungen, die im Jahr 2018 entstanden sind und das Thema in die Gesellschaft und Politik eingebracht haben. Was ist der Klimawandel und warum ist er so wichtig? Es ist die Veränderung des Weltklimas über einen längeren Zeitraum. Die Entwicklungen des Wetters werden seit 1850 mithilfe der Wissenschaft berechnet und gemessen, aber auch empirisch zusammengefasst, indem sie z.B. die Menge an Regen oder Schnee festhalten. Dies verrät, wie hoch die durchschnittliche Temperatur auf der Welt gestiegen ist. Man kann schon sagen, dass die durchschnittliche Temperatur um knapp 1°C gestiegen ist, was beim ersten Blick wenig klingt, aber dafür gesorgt hat, dass die Jahre 2015-2018 die wärmsten waren, die die Klimaforschung seit Beginn der Wetteraufzeichnung je gemessen hat. Und man spricht hier nur von einem globalen Durchschnitt. Vielerorts ist es deutlich höher, wie z.B. am Nord- oder Südpol, wo das Eis der Temperatur nicht standhält und seit geraumer Zeit wegschmilzt und dadurch der Meeresspiegel gestiegen ist. Diese Art von aufeinander bauenden Ereignissen führte zu einigen extremen Überschwemmungen in den Küstenregionen. Nicht nur Überschwemmungen sind als Folge bekannt, der belgische Forschungszentrum CRED (Centre for Research on the Epidemiology of Disasters) zeichnete allein für das Jahr 2018 281 Naturkatastrophen in Form von Tsunamis, Erdbeben, Waldbrände oder Dürre und extrem Temperaturen auf, bei denen knapp 60 Millionen Menschen betroffen waren und die mehr als 10.000 Menschen das Leben gekostet hat.
Der Klimawandel ist ein naturgegebenes Ereignis, so dass es sie schon immer gab und geben wird. Doch im Vergleich zu den Jahren und Jahrhunderten, wo es keine umweltschädlichen Technologien und Industrien gab, konnte sich Leben und Natur auf das Tempo des Klimawandels anpassen. In der Zeit der Industrialisierung beschleunigen wir den Wandel massiv, so dass sich Leben und Natur weder anpassen noch erholen können. Dies ist auch der sogenannte ,,menschengemachte Klimawandel”. Denn durch die Nutzung und den Besitz von Autos, sowie der Luxus um die Welt zu fliegen und/oder die Industrie mit ihren großen Maschinerien und Verbrauch, erfordert natürliche Rohstoffe und Ressourcen, z.B. Kohle und Öl. In diesen Sektoren wird durch die Bearbeitung ein bestimmtes Gas frei gelassen, die die Beschleunigung fördert: Kohlenstoffdioxid, auch bekannt als CO². Der prozentuale CO² Anteil in der Luft beträgt 0,04% und allein diese kleine Menge sorgt für die Folgen auf dem Planeten. Dafür spielt der natürliche Treibhauseffekt für das Klimasystem eine wichtige Rolle, die in ihrer physikalischen Gegebenheit für Leben auf dem Planeten sorgt. Die Erde hat mehrere Sphären. Wenn die Sonne auf die Erde strahlt wird etwa die Hälfte der Sonnenstrahlung absorbiert und der Rest dringt durch bis in die Erdatmosphäre, somit auf die Erdoberfläche und es erwärmt sich auf dem Planeten. Ohne den Effekt wäre es kalt und das Leben wäre nicht entstanden. Aber damit es auch nicht zu warm wird, werden Strahlen von der Erdoberfläche in den Weltraum zurück reflektiert. Hier kommt nun das CO² ins Spiel, denn dieser bleibt wie die anderen Treibhausgase Methan, Ozon etc. In der Atmosphäre und lassen die reflektierten Wärmestrahlungen nicht durch, so dass sie aufgesaugt und wieder auf die Erde zurückgeschickt werden. Folge davon ist, dass sich die Erde dadurch aufheizt. Das Konsumverhalten und Lebensstil der Menschen sorgt für noch mehr Emissionen bzw. Ausstoß von CO² in die Erdatmosphäre, die den Treibhauseffekt verstärkt und somit auch den Klimawandel beschleunigt.
Globale Auswirkung des Klimawandels
Die Wissenschaft warnt vor drastischeren Folgen in Form von katastrophalen Wetterbedingungen, Landdegradierung und verringerte Ernährungssicherheit sowie Gesundheitssicherheit. Seit der ersten Weltklimakonferenz 1979 in Genf wurde keine Klimapolitik zum Schutz betrieben, stattdessen wurde mehr in die Wirtschaft und in den Strukturwandel investiert, wo die Politik und Wirtschaft die Zeit hätte aus der Steinkohle auszusteigen. Die Ressourcen und die Zeit, die für den Erhalt von Leben und Natur da sind, werden immer knapper. Daher sind Maßnahmen zu ergreifen, um einen effizienten Klimaschutz zu betreiben und eine Anpassungsmöglichkeit zu finden, vor allem für die am stärksten von der Verwundbarkeit betroffen Menschen in Entwicklungsländern und natürlichen Systemen. Um genau diesen Zielen eine Vorschrift und Verpflichtung zu geben wurde 2015 das Pariser Abkommen auf der UN-Klimakonferenz in Paris verabschiedet. Diese sieht vor den menschengemachten Klimawandel bis zum Jahr 2100 unter 2°C zu halten. Der Sonderbericht 1,5°C globale Erwärmung des IPCC (Intergovernment Panel on Climate Change) vergleicht das Ausmaß an Folgen für Leben und Natur bei einer durchschnittlichen Temperatur von 1,5°C und 2°C. Was ausschlaggebend ist, ist, dass Katastrophen nicht zu verhindern sind. DerMensch ist aber verantwortlich für die Beschleunigung. Der Bericht sagt deutlich aus, dass die globale Erwärmung an extrem warmen Tagen bis zu 3-4°C und an extrem kalten Nächten bis zu 4,5-6°C wärmer werden kann, wenn die Ziele nicht eingehalten werden. Das ist ein Warnzeichen der Farbe hellrot, denn die Lufttemperatur ist seit der vorindustriellen Zeit doppelt so stark angestiegen wie die globale Durchschnittstemperatur und die Geschwindigkeit hängt sehr stark mit dem Emissionsausstoß von Mensch und Industrie ab. Dadurch lässt sich mit hoher Sicherheit sagen, dass der Meeresspiegel bis zum Jahr 2100 um 60 bis 110 Zentimeter steigen wird, denn das Eis der Gletscher, Eismassen, Permafrostböden werden weiter auftauen. Ungefähr zwei Drittel der Menschen leben nah an Küstenregionen. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass im Jahr 2080 bis zu 200 Mio. Menschen von Überflutungen und Überschwemmungen betroffen sein werden. Neben diesen werden mit hoher Sicherheit die Ozeane aufgrund der wärmeren Temperaturen versauern und der Sauerstoffanteil wird dadurch abnehmen. Dies bedeutet ebenfalls, dass Sterben der Korallenriffe im indischen Ozean und die Karibik, die ein Zuhause für viele Meereslebewesen sind. Artenvielfalt und Biodiversität sind ebenfalls gefährdet, wie in den Meeren die Korallenriffe und damit in Verbindung stehende Ökosysteme. Der noch kaum erforschte Bereich der Biodiversität hat angefangen mehr Aufmerksamkeit zu bekommen, nachdem die Wichtigkeit für das Überleben der Menschen bewusst wurde. Es wurden bisher 105.000 Arten untersucht, bei denen man mit Sicherheit sagen kann, dass infolge des Klimawandel 6-18 % der Insekten, 8-16 % der Pflanzen und 4-8 % der Wirbeltiere aussterben werden, wenn die durchschnittliche Temperatur auf zwischen 1,5-2°C steigt. Waldbrände werden aufgrund der Temperaturen und wirtschaftlichen Ausbeutungen immer häufiger auftreten. Allein in Deutschland waren im Jahr 2018 2.349 Hektar Wald von Feuer betroffen, die größte Fläche seit 26 Jahren. Wie die Lage in einigen Jahren aussehen soll, hängt mit dem Grad der Erderwärmung, aber auch von den Entwicklungsmustern der Bevölkerung, Konsum, Produktion, Technologie und Landnutzung ab. Es wird ein hoher Bedarf an Nahrung und Wasser bestehen, wo aber gleichzeitig immer stärkere Dürren und Trockenheitszustände die Ernährungssicherheit gefährden wird. Die Landsysteme werden durch den Klimawandel zusätzlich belastet und die Risiken für die Zerstörung der Lebensgrundlagen werden größer, d.h. die biologische Vielfalt, die Gesundheit von Menschen, die Ernährungssysteme und Ökosysteme. Dadurch rechnet man mit 250-500 Millionen hungernden Menschen, vor allem in den Kontinenten, die stark von Armut und Ungleichheit betroffen sind: Afrika und Asien. Auch die Kindersterblichkeit kann auf 250 Tausend pro Jahr steigen. Krankheiten wie Malaria werden begünstigt, aber auch nicht vektorübertragene Erkrankungen werden sich häufen. In den genannten Kontinenten droht das Bruttoinlandsprodukt um 9-13% zu sinken, wenn das Klima unverändert so bleibt. Der Klimawandel stellt somit ein Hindernis für die Armutsbekämpfung da und erhöht auch die Verwundbarkeit gegenüber dem Klimawandel. Durch diese ganzen Tatsachen kann die Flucht in ein sicheres Land für viele Menschen die einzige Option sein.
Fazit Der Klimawandel ist ein sehr komplexes und weites Thema, dessen Materie sowohl verblüfft als auch beängstigt. Zu Recht, denn es ist ein “allumfassende Bedrohung”, wie der ehemalige UN Generalsekretär Kofi Annan den Klimawandel betitelte. Wie aus dem Text zu entnehmen, führt jede doch so kleine Tat zu Beschleunigung des Klimawandels. So kann jede doch so kleine Maßnahme zum Schutz beitragen. Daher nimmt sich der Bund der Alevitischen Jugendlichen in Deutschland die Aufgabe seine Grundwerte zu dem Thema mithilfe dieser Positionierung zu befestigen. Durch seine in der Gesellschaft und Politik wichtige Position kann und wird er eine große Wirkung haben und steht für ein gerechtes und friedliches Zusammenleben aller.