BuKo 2023 Köln-Chorweiler
Unsere Bundeskonferenz 2023 fand am 4. und 5. März 2023 im Bürgerzentrum Köln-Chorweiler statt.
Beschlüsse
Am 02. Juli 2023 jährt sich das Massaker in Sivas nun zum 30. Mal. Damit nähert sich uns ein trauriger Gedenktag. Der BDAJ erinnert und gedenkt, denn die Organisierung junger Alevit*innen beim Gedenken und Konsequenzen Fordern hat zur Gründung des BDAJ geführt. Bis zur jüngsten Vergangenheit wurde der alevitische Glaube und die Erinnerungskultur noch im Verborgenen gelebt, doch heute ist es öffentlich möglich und wichtig, das zu tun. Diese Erinnerungsarbeit ist wichtig für eine gesellschaftliche und politische Anerkennung der Alevitischen Identität. Wichtiger ist allerdings, dass die Opfer nicht vergessen werden und die Täter – und alle, die sie gedeckt, unterstützt und freigesprochen haben – zur Rechenschaft gezogen werden!
Jin, Jiyan, Azadî – Frauen, Leben, Freiheit. Diese Parole ertönt zurzeit in vielen Medien und auf allen Straßen weltweit. Der Ursprung liegt dabei in der kurdischen Unabhängigkeitsbewegung und ist dort bereits seit Jahrzehnten in allen politischen Strömungen wiederzufinden.
Erst seit der Islamischen Revolution von 1979 gelten im Iran strenge Kleidungsvorschriften für Frauen. Die Ermordung der jungen Kurdin Jîna Amini (22) sorgte weltweit für Aufmerksamkeit und eine Protestbewegung explizit im Iran. Laut Medienberichten hat die sogenannte iranische Sittenpolizei entschieden, sie habe ihren Hijab nicht ordnungsgemäß getragen, sie deshalb in Teheran verhaftet und auf ein naheliegendes Polizeirevier gebracht. Vor Ort wurde Jîna Amini mehrere Stunden festgehalten und wenig später in ein Krankenhaus eingeliefert. In diesem wurden Hirnblutungen festgestellt, die nachweislich auf äußerliche Gewalteinwirkung zurückzuführen sind.
Mehr als ein Drittel aller jungen Menschen in Deutschland hat heute nach Angaben des Statistischen Bundesamts einen sogenannten Migrationshintergrund.[1] Je jünger die Altersgruppe, desto höher der Anteil. Diese Entwicklung hält seit Jahren an. Als selbstorganisierte Interessensvertretungen junger Menschen in Deutschland ist Migration für uns als Jugendverbände und Jugendringe daher ein Querschnittsthema für unsere jugendpolitische Arbeit. Anders formuliert: Jugendpolitik und Migrationspolitik gehören untrennbar zusammen.
„I can’t breathe“ waren die letzten Worte von George Floyd, welcher 2020 vor laufenden Kameras von der Polizei in den USA regelrecht hingerichtet wurde. Der grausame Mord am Schwarzen US-Amerikaner entfachte eine neue Welle von Protesten der Black-Lives-Matter-Bewegung, welche rassistische Polizeigewalt adressiert und thematisiert [1]. Aber nicht nur in den USA wurde wieder mehr über Rassismus in der Polizei gesprochen, auch in Deutschland war dies der Fall. Vor allem der rassistische Anschlag in Hanau hat gezeigt, dass Opfer von rassistischer Gewalt nicht ausreichend durch die Polizei geschützt sind. Sowohl präventiv als auch nach den Attentaten wird nicht entschieden gehandelt. Die Debatte machte deutlich: Deutschland hat ein polizeiliches Rassismusproblem, und zwar ein gewaltiges, das sich auf unterschiedlichen Ebenen zeigt.
Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Syrien
Am 6. Februar 2023 ereigneten sich zwei große Erdbeben mit der Magnitude 7.8 und 7.7 im Südosten der Türkei und im Norden Syriens. Auf diese folgten weitere Erdbeben und Nachbeben mit hohen Magnituden. Wissenschaftler*innen und Geolog*innen wie Prof. Dr. Naci Görür und Prof. Dr. Celâl Şengör warnen aktuell davor, dass innerhalb der nächsten anderthalb Jahre weitere Nachbeben zu erwarten sind. Weiteren Prognosen zufolge ist durch die geologischen Gegebenheiten insbesondere die Millionenmetropole Istanbul einer großen Gefahr ausgesetzt.